Zu meinem Geburtstag 2006 bekam ich ein Buch geschenkt. Selbstverständlich werde ich hier nicht diesen Akt der Grausamkeit beim Namen nennen. Jedenfalls habe ich diesem Buch die Idee zu verdanken, selbst eins zu schreiben, denn ich war mir sicher: Schlechter konnte es nicht werden.

Und so begann eine Zeit voll schriftstellerischer Höhen und Tiefen.

Manches Mal verschloss und wehrte sich mein Verstand so vehement gegen einen vernünftigen Satz, dass ich schon Angst bekam.

Na jedenfalls war das Thema sehr schnell gefunden, weil es zu einem meiner Lieblingsmotive zählt. Dann musste ich mir einen Handlungsort suchen. Diesen zu finden beanspruchte doch mehr Zeit und Geduld, als ich dachte, denn schließlich musste doch alles passen. (mehr wird nicht verraten).

Zudem sollte es schon eine Stadt sein, die ich kenne und in der ich mich zurecht finde, da nur so die Story realistischer werden würde.

So traf ich meine Wahl, welche auf Gießen fiel. Dort hatte ich jahrelang gearbeitet und kannte mich aus.

Nun galt es Personen zu erschaffen - solche mit denen man sich identifizieren kann - solche, die einen Leidensweg durchlaufen haben und daraus erstarkt hervorgingen.

Dies war die spannenste Arbeit und machte mir am meisten Spaß. Unglaublich, wie sich die Charaktere der Akteure entwickeln. Es ist schwer zu beschreiben, wie fiktive Figuren eine Persönlichkeit entwickeln, aber sie haben es getan und es war großartig. Während des Schreibens sind mir die meisten ans Herz gewachsen, andere blieben so abstoßend, wie ich sie mir vorskizziert hatte.

Nun spannte ich die komplette Handlung um meine Figuren und haderte oft mit mir und meinen Wortfindungsstörungen. Manchmal war es nur ein Unwetter oder ein Lied, manchmal aber auch eine Woche Pause, die ich benötigte, um wieder weiterschreiben zu können.

Ende 2007 zweifelte ich an dem ganzen Projekt. Ich empfand das Manuskrip als langweilig, nicht spannend genug, zu vorhersehbar. Doch durch Zusprache meiner Familie setzte ich das Projekt fort.

Zu dieser Zeit trug ich drei Notizbücher mit mir herum - immer!!!

Das eine beinhaltete meine Figuren und Charaktere, das andere die Handlungsstränge und in dem letzten standen alle Recherchen, die ich benötigte.

Also eselte ich über ein Jahr durch die Gegend und tat meinem Rücken keinen Gefallen.

Ein Jahr später, Ende 2008, sollte es dann soweit sein. Ich stand vor der Vollendung und schrieb gerade am letzten Kapitel. Und es fiel mir so schwer, denn wenn ich die letzten Worte geschrieben hatte, müsste ich mich dann von Chris, Penelope und den anderen verabschieden. Klingt blöd aber war wirklich so. Allerdings wusste ich da noch nicht, dass ich alle Figuren keineswegs so schnell loswerden würde.

Über ein Jahr dauerte das Schreiben an dem Buch - eine ziemlich lange Zeit, aber ich hatte es geschafft.

Probeleser wurden rekrutiert und eingespannt und aufgeregt wartete ich auf ihre Rückmeldung. Und ich war erstaunt, denn es kam an, das Buch gefiel ihnen und das machte mich so glücklich.

Die nächste Zeit war hart. Ich weiß nicht wie oft ich das Manuskript auf der Suche nach Fehlern gelesen habe, aber es war so oft, dass ich eigene Fehler nicht mehr erkannte und einfach überlas. Mit Hilfe von Freunden, wurden die gröbsten Schnitzer ausgemerzt aber nicht alle konnten gefunden werden. Aber soviele Fehler, die sich selbst in Büchern großer Verlage einschleichen, geben mir etwas Hoffnung, dass man etwas Nachsicht walten lässt.

 

So wünsche ich viel Spaß mit meinem Buch, welches mir sehr am Herzen liegt, denn es ist quasi mein Baby.

 

Amanda Riot

Juli 2012